Eine Figur steht auf einer Leiter,hat einen Ballon in der Hand und schaut in den Himmel. Am Himmel ein Regenbogen. Foto: Gudrun Gempp
--19 / 08 / 2024
Ein Spaziergang am Samstag entlang des Altrheins. Eine bekannte Strecke und immer noch diese Hitze.
Uns kommt eine Gruppe junger Männer mit Fahrrädern entgegen. Ich denke spontan, sie verkörpern dieses Sommergefühl: Sonne, endlose Stunden, Freiheit, Wasser, Musik. Sie hören Rap – in meinem Kopf springt sofort Don Henley mit „Boys of Summer“ an.
Schau mal!
Abrupt bleibe ich stehen. Direkt vor uns liegt eine Baby-Kreuzotter. Fast wäre ich auf sie getreten. Neugierig züngelnd beobachtet sie uns, wartet ab und macht sich dann ins Dickicht auf und davon.
Die Wahrnehmung eines anderen bereichert mein Leben
Meine Aufmerksamkeit galt meiner Wehmut über den sich zurückziehenden Sommer. Ich habe nicht auf den Boden gesehen und so die Baby-Kreuzotter, die direkt vor meinen Füßen lag, nicht wahrgenommen.
Ohne die Aufmerksamkeit eines anderen wäre ich um ein Erlebnis weniger nach Hause gegangen. Kreuzottern gibt es am Rhein sehr wohl. Zu Gesicht bekommt man sie kaum einmal. Eine junge Schlange im August? Ich habe mich zu Hause weiter mit Kreuzottern beschäftigt. Tagaktiv, lebendgebärend – 5 bis 15 Jungtiere kommen zwischen August und Oktober zu Welt.
Ohne die Aufmerksamkeit eines anderen wäre es für mich ein gewöhnlicher Spaziergang gewesen. So bin ich um eine Erfahrung reicher und hatte die Möglichkeit meinen Wissensschatz, um eines mir eher unbekannten Terrains zu erweitern.
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